DIRK L. COUPRIE

 

"HÄTIE DIE WELT EIN ZIEL, [...] SO WÄRE ES [...] MlT ALLEM WERDEN LÄNGST ZU ENDE"

Ein Beitrag zur Geschichte einer Argumentation

 

Nietzsche hat wiederholt versucht, seine Lehre der ewigen Wiederkunft mit Argumenten zu belegen. Becker unterscheidet drei Beweisführungen.l  Magnus ist der Meinung, daß es sich nicht so sehr um ausgeführte Beweise, sondern eher urn Gedankenexperimente handelt.2 Das scheint mir eine Unterschätzung des Ernstes zu sein, mit dem Nietzsche bis zum Ende seines schöpferischen Lebens seine eigenen Beweisführungen aufgefaßt hat. Noch im Herbst des Jah­res 1887 schreibt er:

 

daß die Welt nicht auf einen Dauerzustand hinauswill, ist das Einzige, was bewie­sen ist. (KGW VIII 2, 10[138])

          .

Der wichtigste dieser Versuche enthält eine merkwürdige Argumentation a con­trario, die ich das ,Längst’-Argument nenne. Sie kommt des öfteren vor. Ich zitiere nachfolgend die wichtigsten Stellen. Schon im Jahre 1881 schreibt Nietzsche:

 

Die Welt der Kräfte erleidet keinen Stillstand: denn sonst wäre er erreicht worden, und die Uhr des Daseins stünde still. (KGW V 2, 11 [148])

 

Im Juni-Juli 1885 schreibt er:

 

Hätte die Welt ein Ziel, sa müßte es erreicht sein. Gäbe es für sie einen unbeabsich­tigten Endzustand, sa müßte er ebenfalls erreicht sein. Wäre sie überhaupt eines Verharrens und Starrwerdens, eines "Seins" fähig, hätte sie nur Einen Augenblick in allem ihrem Werden diese Fähigkeit des "Seins", so wäre es wiederum mit allem Werden längst zu Ende [...] (KGW VII 3,36[15])3

 

Und im Frühjahr 1888:

 

Wenn die Welt überhaupt erstarren, vertrocknen, absterben, Nichts werden könnte [...] so müßte dieser Zustand erreicht sein. Aber er ist nicht erreicht: woraus folgt ... (KGW VIII 3, 14[188])

 

Das ,Längst’-Argument ist ein Teilstück der Beweisführung Nietzsches, das relativ wenig Beachtung gefunden hat, obgleich es meines Erachtens deren Herzstück darstellt. Eine systematische Beweisführung hinsichtlich der ewigen Wiederkunft würde nachweisen müssen: 1) daß die Reihe der Ereignisse ("die Welt") keinen absoluten Anfang hat - die Unendlichkeit in der Vergangenheit; 2) daß die Reihe der Ereignisse ("die Welt") kein absolutes Ende hat - die Unendlichkeit in der Zukunft; 3) daß die Reihe der Ereignisse ("die Welt") kei­nen linearen, sondern einen kreisförmigen Charakter hat. Das ,Längst’-Argu­ment will explizit das zweite beweisen, setzt das erste voraus und führt, mittels der weiteren Voraussetzung einer endlichen Zahl von Ereignissen (einer "bere­chenbaren Zahl von Combinationen"), zu dem dritten.

Ich will hier nicht die vollständige Beweisführung nach ihrer Gültigkeit, Tragweite und Stellung in Nietzsches Werk untersuchen - sie ist bereits er­schöpfend behandelt worden, unter anderen von Becker, Magnus, Abel und Spiekermann4 -, sondern vor allem Herkunft, Geschichte und Wert des ,Längst’-Arguments etwas genauer betrachten. Ich werde zeigen, daß das Argu­ment bis zu einem der ältesten griechischen Philosophen zurückgeht und daß es bereits den jungen Nietzsche gefesselt hat. In diesem Rahmen wird auch Nietzsches, teils auf Schopenhauer zurückgehende, Auseinandersetzung mit Kants Beweis für die These der ersten Antinomie der reinen Vernunft bedeut­sam. Es läßt sich zeigen, daß das ,Längst’-Argument als metaphysisches Argu­ment zweifach anwendbar ist, sowohl zum Angriff als zur Verteidigung der These der ersten Antinomie. In Nietzsches Verwendung beruht es eher auf einer unbewiesenen und sogar unwahrscheinlichen Voraussetzung und leistet daher nicht das, was er von ihm erwartete. Am Ende dieses Aufsatzes mache ich einige Bemerkungen über ein völlig anderes Gebiet, in welchem das ,Längst’-Argument überraschenderweise wieder auftaucht.

 

Dem letzten Zitat vorangehend notiert Nietzsche:

 

Ich bin auf diesen Gedanken bei früheren Denkern gestoßen [...] (KGW VIII 3,

14[188])

 

Dies bezieht sich vor allem auf eine Polemik, die uns noch beschäftigen wird, aber auch auf die erwähnte Beweisführung. Nietzsche greift dabei nämlich auf eine Stelle eines unvollendeten und nicht zu seinen Lebzeiten veröffentlich­ten Werkes zurück, Die Philosophie im tragischen Zeitaltcr der Griechen:

 

Aber dann fàllt ihm [d.h. Anaximander) die Frage ein: Warum ist denn nicht schon längst alles Gewordne zugrunde gegangen, da doch bereits eine ganze Ewigkeit von Zeit vorüber ist? (Die Philosophie im tragischen Zeitalter der Griechen 4, KGW III,2, S. 315) 5

 

Das in diesem Text enthaltene Argument ist in der Doxographie Anaximan­ders nicht auffindbar. Der einzige überlieferte Text, der an den hier von Nietz­sche Anaximander zugeschriebenen Gedankengang erinnert, ist eine Stelle in der Physik des Aristoteles, von dem allgemein (seit Simplicius) angenommen wird, daß er sich auf ein Argument Anaximanders bezieht. Im Anschluß an die Überlegung, daß das apeiron (das Unbestimmt-Unbegrenzte, Anaximanders archē) nicht mit einem der sogenannten Elemente identisch ist, heißt es dort: Wäre einer dieser apeiron, so würde es die andere längst vernichtet haben.6

Apeiron ist hier höchst wahrscheinlich nicht zeitlich aufzufassen, wie Nietz­sche anzunehmen scheint, sondern deutet auf die unerschöpfliche Quelle des Werdens, im Unterschied zu den ,Elementen'. Anaximaiider verwendet also das ,Längst’-Argument in einem anderen Kontext als Nietzsche. Man könnte die Sache als eine auf einer falschen Deutung des Textes basierende Fehlinterpreta­tion Nietzsches abtun. Es gibt jedoch zwei Gründe, dies nicht zu tun. Zum einen handelt es sich um einen Teil in ihrer Totalität eindrucksvollen Interpreta­tion Nietzsches, worauf ich hier nicht weiter eingehen werde.7 Zum anderen dient dieselbe Beweisführung (wie wir gesehen haben) Jahre später an einer entscheidenden Stelle Nietzsche der Unterstützung seines Gedankens von der ewigen Wiederkunft. Es geht nicht um das Verdienst der Anaximander-Interpre­tation Nietzsches als solcher, sondern um die eigenartige Struktur der Beweis­führung, die ich nach dem zentralen Wort als ,Längst’-Argument bezeichne.

Ein ähnliches Argument wird von Platon im Phaidon gebraucht, und ich denke, daß dieser Text, bewußt oder unbewußt, in Nietzsches Interpretation von Anaximander eine Rolle gespielt hat. Platons Beweisführung bezieht sich auf den Kreislauf, wobei Gegensätze (Schlafen - Wachen, Leben - Tod) sich ge­genseitig hervorbringen, ohne daß damit, wie bei Nietzsche, eine genaue Wie­derkehr des Gleichen impliziert ist. Ich gebe den Text hier etwas komprimiert wieder.

 

Denn wenn nicht immer das Werden der einander Gegenüberstehenden wie im Kreise herumginge, sondern es ein gerade fortschreitendes Werden gäbe, ohne daß dies sich wieder wendete und zum anderen zurückkäme: so siehst du wohl, daß am Ende alles einerlei Gestalt haben und in einerlei Zustand sich befinden und aufhören würde, zu werden, [...] und bald jenes Anaxagoreische "Alle Dinge zusammen" sich einstellen würde.8

 

Die logische Stärke des ,am Ende’ und ,bald’ bei Platon ist dieselbe wie die des ,längst’ in den anderen Beweisführungen. Becker erwähnt ebenfalls die zi­tierte Stelle des Phaidon und verweist zudem auf einen Text des Empedokles, der lautet:

 

Und außer diesen (d. h. den Elementen) kommt eben weder etwas hinzu - doch es hört auch nicht auf. Denn wenn sie bis zu Ende zugrunde gingen, so wären sie nicht mehr.9

 

lm Kontext des Fragmentes, das von einem bestimmten Gleichgewicht zwi­schen den Elementen handelt, liegt jedoch, im Gegensatz zu Beckers Behaup­tung, kein ,Längst’-Argument vor, sondern der Gedanke, daB die Dinge - wech­selnde Kombinationen von Elementen - entstehen und vergehen, während die Elemente als solche bestehen bleiben. lm Werk Nietzsches wird dieser Text zudem nirgendwo erwähnt.

 

Ob Nietzsches Beweisführung in sich schlüssig ist (ob es also für die Welt keinen Endzustand gibt), ist natürlich abhängig von der, in den zitierten Stellen aus dem Nachlaß Nietzsches implizit bleibenden Voraussetzung, daß die Welt jedenfalls keinen Anfang habe, so daß schon eine unendliche Zeit verlaufen sein müBte, worin alles ,längst’vorgefallen sein müßte. An anderer Stelle erwähnt er diese Voraussetzung explizit:

 

Wenn nicht alle Möglichkeiten in der Ordnung und Relation der Kräfte bereits erschöpft wären, so wäre noch keine Unendlichkeit verflossen. Weil dies aber sein muß, so gibt es keine Möglichkeit mehr und alles muß schon dagewesen sein, un­zählige Male. (KGW V 2,11[152])

 

Wir müssen also unseren Blick darauf richten, wie die Beweisführung in bezug auf das Nichtbestehen eines Anfangs der Welt verläuft. Wenn wir das tun, werden wir nicht nur die Stellung des ,Längst’-Arguments in Nietzsches Argumentation besser verstehen können, sondern auch einer andersartigen Ver­wendung des ,Längst’-Arguments begegnen.

An der oben zitierten Stelle aus den Notizen von 1888 kommt das ,Längst’-­Argument in einem Zusammenhang vor, der es in eine breitere und verwickelte metaphysische Diskussion über der Frage hineinrückt, ob die Welt einen Anfang hat oder nicht. Nietzsche schreibt:

 

Man hat neuerdings mehrfach in dem Begriff Zeit-Unendlichkeit der Welt nach hin­ten einen Widerspruch finden gewollt: man hat ihn selbst gefunden, um den Preis freilich, dabei (den) Kopf mit dem Schwanz zu verwechseln. Nichts kann mich hindern, van diesem Augenblick an rückwärts rechnend zu sagen: "kh werde nie dabei an ein Ende kommen": wie ich vom gleichen Augenblick vorwärts rechnen kann, ins Unendliche hinaus. Erst wenn ich den Fehler machen wollte - ich werde mich hüten, es zu thun -, diesen correkten Begriff eines regressus in infinitum gleichzusetzen mit einem gar nicht vollziehbaren Begriff eines unendlichen pro­gressus bis jetzt, erst wenn ich die Richtung (vorwärts oder rückwärts) als logisch indifferent setze, würde ich den Kopf - dies en Augenblick - als Schwanz zu fassen bekommen haben: das bleibe Ihnen überlassen, mein Herr Dühring! ... (KGW, VIII 3, 14[188], S.167)10

 

s ist nicht einfach, die Argumentation zu verstehen; sie wird auch im Text von Der Wille zur Macht nicht verständlicher, weil dort im Schlußsatz versehent­lich von ,endlichem progressus’ statt vom ,unendlichen progressus’ die Rede ist.11 Mit ,unendlichem progressus bis jetzt’ kann Nietzsche nur einen ,progres­sus ex in finito ad nunc’ meinen, wie sich aus der nachfolgenden Besprechung seiner Polemik herausstellen12 wird, und nicht ,progressus in infinitum ad nunc’; der innere Widerspruch dieses letzteren Begriffs ist völlig trivia!.13

Nietzsche polemisiert hier über das Haupt Dührings hinweg gegen Kant. Die klassische Stelle, wo die These, daß die Welt einen Anfang hat (geschaffen ist), verteidigt wird, und zwar dadurcli, daß die Ungereimtheit einer Unendlich­keit in der Vergangenheit nachgewiesen wird, ist Kants Beweis der These der ersten Antinomie der reinen Vernunft:

 

Denn, man nehme an, die Welt habe der Zeit nach keinen Anfang: so ist bis zu jedem gegebenen Zeitpunkte eine Ewigkeit abgelaufen, und mithin eine unendliche Reihe auf einander folgender Zustände der Dinge in der Welt verflossen. Nun be­steht aber eben darin die Unendlichkeit einer Reihe, daß sie durch suksessive Synthe­sis niemals vollendet sein kann. Also ist eine unendliche verflossene Weltreihe un­möglich, mithin ein Anfang der Welt eine notwendige Bedingung ihres Daseins.14

 

An einer anderen Stelle faBt Kant das Argument wie folgt zusammen:

 

[...] daß eine Ewigkeit wirklicher auf einander folgenden Zustände bis zu emem gegebenen (dem gegenwärtigen) Zeitpunkte nicht verflossen sein kann.15

 

Auch hier ist die Argumentation nicht einfach zu interpretieren. Kant scheint sagen zu wollen, daß der jetzige Augenblick als der Endpunkt einer temporálen Reihe gesehen werden soll; weil eine unendliche Reihe nicht abge­schlossen sein kann, muß diese Reihe endlich sein, folglich muß die Welt einen Anfang haben. Das ist an sich keine starke Argumentation, aber es ist offensicht­lich die Weise, wie Nietzsche sie auffaßt. Nietzsches Kriitik ist in Grundzügen bereits bei Schopenhauer zu finden, der in einem Kommentar zur These der ersten Antinomie, den Nietzsche sicherlich vor Augen gehabt haben wird, den Finger auf die wunde Stelle legt. Schopenhauer beschreibt den Argumentations­ fehler Kants wie fólgt:

 

Uebrigens besteht das Sophisma darin, daß statt Anfangslosigkeit der Reihe der Zu­stände, wovon zuerst die Rede, plötzlich die Endlosigkeit (Unendlichkeit) derselben unterschoben und nun bewiesen wird, was niemand bezweifelt, daß dies er das Voll­endetsein logisch widerspreche und dennoch jede Gegenwart das Ende der Vergan­genheit sei. Das Ende einer anfangslosen Reihe läßt sich immer denken, ohne ihrer Anfangslosigkeit Abbruch zu thun: wie sich auch umgekehrt der Anfang einer endlo­sen Reihe denken läßt.16

 

In einem späteren Werk präzisiert Schopenhauer seine Kriitik dadurch, daß er als Fehler anzeigt, daß man die Beweisführung am immer weiter zurückwei­chenden Anfang beginnen zu können meint, anstatt am einzigen archimedischen Punkt, den wir in diesem Zusammenhang haben: diesem jetzigen Augenblick:

 

Dies kommt daher, daß uns ein gegebener und fester Anknüpfungspunkt (point d'attache) fehlt, daher wir einen solchen beliebig  irgendwo annehmen, derselbe aber stets vor unsern Händen zurückweicht, die Unendlichkeit hinauf. [...] Gehn wir hingegen umgekehrt von der doch wirklich gegebenen Gegenwart aus: dann gelangen wir, wie schon gemeldet, nie zum ersten Anfang hinauf; [.. .].17

 

Nietzsche meint offenbar dasselbe wie Schopenhauer, wenn er sagt, daß Kant den Kopf (den gegenwärtigen Augenblick) mit dem Schwanz (dem An­fang) verwechselt. Nietzsche stellt fest, daß eine Reihe-ohne-Anfang-bis-jetzt (progressus ex infinito ad nunc) ein widersinniger Begriff ist, das heißt ein Be­griff, der nicht gedacht werden kann. Er ersetzt ihn dann durch einen Begriff, der sehr wohl gedacht werden kann: regressus in infinitum (ab nunc): nichts kann uns hindern, von diesem Augenblick ab bis ins Unendliche zurück zu denken. Wesentlich ist also, ob ein progressus ex infinito ad nunc (ein unendlicher Pro­gres sus bis jetzt) eine Unmöglichkeit, ein innerer Widerspruch ist. Gegen Düh­ring, der vorbringt, daß die Reihe nun einmal de facto von der Vergangenheit zur Gegenwart verläuft, argurnentiert Nietzsche - mit Schopenhauer - wie folgt: eine Reihe wird für uns immer an einem festen (archimedischen) Punkt, einem ,Jetzt’, anfangen müssen. Dies gilt auch für eine unendliche Reihe, ob sie nun "nach vorne oder nach hinten verläuft.18 Wir können den wirklichen progressus ex infinito ad nunc nur rekonstruieren mit Hilfe eines gedachten regres sus in infini­tum ab nunc.

 

Wenn wir uns von Schopenhauers und Nietzsches Entkräftung der kanti­schen Beweisführung in der These der ersten Antinomie haben überzeugen lassen, so will das noch nicht sagen, daß dadurch jede Beweisführung unmöglich geworden wäre. So ist Nietzsches Interpretation von Kants Beweisführung in der These der ersten Antinomie nicht die einzig mögliche. Eine andere Ausle­gung gibt Van Veldhuijsen: "Kant meint hier wahrscheinlich, daß der heutige Tag [...] bei einer unendlichen Dauer der Weltzeit niemals erreicht werden könnte."19 Merkwürdigerweise geht auch diese Interpretation auf Schopenhauer zurück. Diese Interpretation von Van Veldhuijsen ist in nuce dieselbe Argumenta­tion, die Schopenhauer an anderer Stelle gibt:

 

[. . .], wodurch dann die Kette der zwischen ihm und uns liegenden Ursachen dermaa­ßen in die Höhe gezogen wird, daß sie nimmer lang genug werden kann, um bis zur jetzigen Gegenwart herab zu reichen, wonach es alsdann zu dieser immer noch nicht gekommen seyn würde.20

           

Wir würden dies, im Gegensatz zum ,Längst’-Argument, das ,Noch lange nicht’-Argument nennen können. Es handelt sich urn eine äußerst merkwürdige und schwer zu verstehende Argumentation. Der Gedanke ist, daß ,in einer un­endlich weit zurück liegenden Vergangenheit anzufangen' dasselbe ist wie ,nie­mals anzufangen'; und wenn man niemals angefangen hat, kann man auch nie­mals das Ende erreichen. Also kann auch die Reihe der Vorfálle (die Welt), wenn sie nie angefangen hat, niemals in der heutigen Gegenwart enden. Wir werden in der Folge sehen, welche Absicht Schopenhauer mit dies er Argumentation gehabt haben könnte.

 

Eine dritte mögliche Interpretation der Beweisführung der These der ersten Antinomie Kants ist im Rahmen dies es Aufsatzes wichtig, denn sie enthält die Möglichkeit, sie wie ein ,Längst’-Argument zu gestalten. Man darf sich fragen, ob Kant so etwas gemeint haben könnte, -aber es ergibt jedenfalls eine verständli­che und auf den ersten Blick nicht einfach zu widerlegende Argumentation. Und nota bene, auch diese Interpretation ist bei Schopenhauer zu finden:

 

[...] wenn ein erster Anfang nicht gewesen wäre; so könnte die jetzige reale Gegen­wart nicht erst jetzt seyn, sondern wäre schon längst gewesen: denn zwischen ihr und dem ersten Anfange müßen wir irgend einen, jedoch bestimmten und begränzten Zeitraum annehmen, der nun aber, wenn wir den Anfang leugnen, d. h. ihn ins Unendliche hinaufrücken, mit hinaufrückt.21

 

Wir können aus der zitierten Stelle das sozusagen endgültige ,Längst’-Argu­ment destillieren, und zwar:

 

Wenn die Welt keinen Anfang hätte, und folglich schon eine Ewigkeit verflossen wäre, so würde jeder Moment, also auch der jetzige, schon längst statt gefunden haben; der jetzige Augenblick aber ist jetzt, woraus folgt, daß die Welt einen Anfang gehabt haben, geschaffen sein muß.

 

Was Schopenhauer, der einerseits die Beweisführung der kantischen These der ersten Antinomie entkräften will, veranlaßt, statt dessen doch zwei andere und untereinander strittige Beweisführungen zu derselben These (ein ,Noch lange nicht’-Argument und ein ,Längst’-Argument) zu entwickeln, darauf möchte ich hier nicht weiter eingeheh. Fest steht, daß Schopenhauer von der Wahrheit der Antithese überzeugt ist.22 Meiner Interpretation zufolge will er da­durch die Widersinnigkeit der Beweisführungen der These darlegen, oder, wie er selber sagt, die ,Perplexität’, die dem Denken über die Antinomien eigen ist, aufzeigen.23 Anders als für Kant liegt für Schopenhauer die ,Perplexität’ nicht darin, daß man zwei entgegengesetzte metaphysische Behauptungen (These und Antithese der Antinomien) unwiderleglich beweisen kann, sondern darin, daß man ein und dieselbe metaphysische Behauptung (die These) durch zwei einan­der ausschließende Beweisführungen ,beweisen’ kann. Dies macht er deutlich, indem er nicht nur argumentiert, daß der heutige Augenblick schon längst gewesen sei, sondern auch, daß der heutige Augenblick noch nicht gewesen sein könnte. Der Schwerpunkt seiner Kritik ist in beiden Fällen, daß die Beweisführungen an einem unerreichbaren Punkt in der Vergangenheit ansetzen, statt im archime­dischen ,Jetzt’ anzufangen, und deshalb absurd sind.

            Für Nietzsche liegt die Sache aber anders. Das so verstandene Argument Kants zeigt eine Familienähnlichkeit mit dem ,Längst’-Argument Nietzsches:

 

              1. (Kant) Die Welt hat einen Anfang, denn sonst wäre bereits eine unendliche Reihe von Momenten verflossen und wäre also der heutige Augenblick ebenfalls schon längst dagewesen.

2. (Nietzsche) Die Welt hat kein Ende oder Ziel, denn sonst wäre (weil bereits eine Ewigkeit verflossen ist) das Ende schon längst erreicht.

 

Wie kann Nietzsche die Richtigkeit der zweiten Argumentation aufrechter­halten, während er zu gleicher Zeit die Richtigkeit der ersten bestreiten muß? Nietzsche verbindet, wie wir sahen, seine Widerlegung des kantischen Beweises, daß die Welt einen Anfang hat, mit einer Beweisführung, nach welcher die Welt kein Ende24 hat, und dies mit Hilfe des Anaximander entnommenen ,Längst’­ Arguments: "die Welt hat kein Ziel oder Ende, sonst wäre dieses schon längst erreicht". Folglich muß Nietzsche von zwei ,Längst’-Argumenten das eine ak­zeptieren und das andere verwerfen. Aus zwei Gründen brauchen die beiden Argumente nicht gleichzeitig angenommen oder verworfen zu werden. Erstens besteht zwischen beiden ein subtiler Unterschied. Es gibt nämlich einen qualita­tiven Unterschied zwischen jedem willkürlichen ,Jetzt’ als Ende der schon ver­flossenen Reihe der Ereignisse und dem Endzustand, gedacht als ,das Stillstehen der Uhr des Daseins’: Von allen anderen Momenten ist denkbar, daß sie schon unzählige Male dagewesen sind und noch sein werden, aber vom Endzustand (dem finalen ,Alles zusammen’ von Anaxagoras in Platons Phaidon) ist dies in sich widersprüchlich. Zweitens setzt die erste Argumentation voraus, daß die Reihe der Ereignisse nicht kreisförmig sein kann.

Nietzsche stimmt also Schopenhauers Behauptung zu, daß der gegenwärtige Zeitpunkt unser einziger ,point d'attache’ ist, aber er .sieht nichts Widersinniges oder Absurdes in dem Gedanken, daß der gegenwärtige Augenblick schon gewe­sen sei, weil dieser Gedanke nur dann absurd ist, wenn wir die Linearität des Geschehens voraussetzen. Fassen wir das Geschehen dagegen als kreisförmig auf, so ist der Gedanke, daß die Gegenwart nicht nur jetzt, sondern auch schon gewesen und noch zukünftig sei, nicht länger in sich selbst widersprüchlich. Die Beweisführung Kants (van mir neu formuliert als ,Längst’-Argument) hat für Nietzsche keine Gültigkeit, weil sie auf der Annahme beruht, der Gedanke, der heutige Moment sei schon dagewesen, wäre widersinnig ader absurd. 1881 schreibt er:

 

Nimmt man an, es habe einmal einen Zustand gegeben, absolut gleich dem augen­blicklichen, so wird diese Annahme nicht durch den augenblicklichen Zustand widerlegt. (KGW V 2; 11 [245])

 

Der Beweis, die Welt habe einen Anfang, ist in allen drei Formen nicht gültig: entweder verwechselt er Kopf und Schwanz, oder, zweitens, er läßt zwei einander ausschließende Beweisführungen zu, oder, drittens, er beruht auf einer unausgesprochenen Voraussetzung. Damit ist noch nicht gesagt, daß ein dahin­gehender Beweis überhaupt unmöglich ist. Noch weniger ist damit das Umge­kehrte behauptet, nämlich daß die Welt keinen Anfang hat, es sei denn, wir nehmen mit Schopenhauer an, Kants Beweis der Antithese der ersten Antinomie der reinen Vernunft sei stichhaltig.

Überdem braucht Nietzsches Beweis, daß die Reihe der Ereignisse kreisför­mig ist, eine weitere Voraussetzung:

 

Wenn die Welt als bestimmte Größe van Kraft und als bestimmte Zahl van Kraft­centren gedacht werden darf [.. .], so folgt daraus, daß sie eine berechenbare Zahl van Combinationen, im großen Würfelspiel ihres Daseins, durchzumachen hat. (KGW VIII 3, 14[188])

 

Nietzsche benötigt also die Voraussetzung, daß es nicht eine unendliche, sondern eine endliche Zahl van Kombinationen, also van Ereignissen, gibt. Dann kann es auch kein Ende der Welt geben, weil dieses dann schon längst erreicht wäre, so daß jedes Ereignis, einschließlich des heutigen, schon unendli­che Male vorgefallen sein müßte.25

Über dieses Teilstück der Argumentation Nietzsches ist viel geschrieben worden; im Rahmen dieses Artikels soll nur hervorgehoben werden, daß es sich urn eine nicht bewies ne und sogar unwahrscheinliche Voraussetzung handelt. So ist zum Beispiel nicht einzusehen, daß in einem als Kontinuum gedachten Raum oder in einer als Kontinuum gedachten Zeit nur eine endliche Anzahl von Kombinationen möglich sein sollte. Übrigens ist dies ein Einwand, den Nietzsche bereits bei Dühring gefunden haben könnte.26 Schlimmer noch: Dis­kontinuität ist, nota bene, ein Gedanke, den er selber in einem früheren Werk verworfen hat:

 

[I]n Wahrheit steht ein continuum vor uns, von dem wir ein paar Stücke isoliren (FW 112).

 

Die ewige Wiederkehr ist also nicht die einzige Alternative, wenn die Welt weder Anfang noch Ende hat:  nichts kann mich hindern, den Gedanken einer linearen Ewigkeit aufrechtzuerhalten. Für die apodiktische Aussage Abels: "Ein unendlicher Prozeß [....] kann letztlich nur periodisch gedacht werden",27 be­steht kein zureichender Grund.

 

Tatsächlich gerät Nietzsche, der beabsichtigt, ein "Correktiv gegen eine große Menge an sich möglicher Welt-Hypothesen" (KGW VIII 3, 14[188]) zu liefern, in seinem Versuch, einen metaphysischen Satz zu beweisen, in eine Apo­rie. Kant meinte die Unmöglichkeit der Metaphysik darlegen zu können, indem er seines Erachtens unwiderlegbare Beweise für einander ausschließende Be­hauptungen anführte (die Thesen und Antithesen der Antinomien). Es ist in diesem Zusammenhang das Verdienst Schopenhauers und Nietzsches, berech­tigte Zweifel an der Stichhaltigkeit von Kants Beweis der These der ersten Anti­nomie gesät zu haben. Doch ist Nietzsche selber in seinen nicht von ihm selber publizierten Aufzeichnungen der Verführung erlegen, den Gedanken der ewigen Wiederkunft beweisen zu wollen. Seine Beweisführung für die Ewigkeit der Welt im Sinne der ewigen Wiederkehr des Gleichen kann jedoch ebensowenig über­zeugen wie die, die er kritisiert. Das zeigt, daß die Bemühungen, metaphysische Behauptungen zu beweisen, vergeblich sind. Erfolgversprechender ist es, wie es Kant bei den Gottesbeweisen tat, immer wieder geduldig darzulegen, daß jeder metaphysische Beweis scheitern muB.

 

Es ist noch nicht lange her, da konnten wir dem ,Längst'-Argument an ganz anderer Stelle begegnen. Enrico Fermi, in einer Diskussion über das Bestehen oder Nichtbestehen von außerirdischen intelligenten Wesen, fragte einmal: "Wo sind sie denn?", womit er meinte: wenn es sie gäbe, hätten wir während der ungefähr 15 Milliarden Jahren, die das Weltall schon seit dem ,big bang’ existiert, schon längst etwas davon bemerkt haben müssen. Dies ist noch immer das wich­tigste Argument derjenigen, die der Existenz außerirdischer intelligenter Wesen skeptisch gegenüberstehen.28 Logisch gesehen ist dieses ,Längst’-Argument schwächer als die oben behandelten, weil hier nicht von einer anfangslosen Welt die Rede ist. Aber eben dies veranlaßt die Astronomen, möglichst viele Daten heranzuziehen, um die Wahrscheinlichkeit der Existenz außerirdischer Wesen einschätzen zu können. Das üblichere Verfahren besteht in der Heranziehung mäglichst gut fundierter Werte für die sogenannte Drake-Formel.29 Vielleicht sollten wir Philosophen das ,Längst’-Argument besser den Naturwissenschaft­lem überlassen

 

NOTEN

 

1 Becker, Oskar: Nietzsches Beweise für seine Lehre von der ewigen Wiederkunft. In: Becker, Oskar: Dasein und Dawesen. Pfullingen 1963. S. 41-66. Auch in: Blätter für Deutsche Philoso­phie IX (1936). S.368-387.

 

2 Magnus, Bernd: Nietzsche's Existential Imperative. Bloomington & London 1978. S. 86.

 

3 Kursivdruck von mir markiert; vgl. KGW V 2, 11 [190], S. 414.

 

4 Becker, o, c.; Magnus, o. c.,  S. 69 -116; Abel, Günter: Nietzsche. Die Dynamik der Willen zur Macht und die ewige Wiederkehr, Berlin und New York 1984 (Teile II und III); Spiekermann, k'l.aus: Nietzsches Beweise für die ewige Wiederkehr, Nietzsche-Studien 17 (1988)  S. 496 - 538,

 

5 Kursivdruck von mir markiert.

 

6 Aristoteles: Physica. 204b 25 - 29; vgl. Diels, Hermann und Kranz, Walther: Fragmente der Vorsokratiker 1. Ziirich und Hildesheim 1989. 12 A 16

(Kursivdruck von mir markiert).

 

7 Vgl. hierzu: Couprie, Dirk L.: De verordening van de Tijd. Delft 1989. S. 159-163.

 

8 Platon: Phaidon. 72a11 - b5 und c4 - 5. Übersetzung von Schleiermacher, Friedrich: Platon, Sämtliche Werke, III. Hamburg 1958. S.24.

 

9 Diels/Kranz: o.c., 31B17 (30-31).

 

10 Die Stelle bei Dühring, gegen die Nietzsche sich wendet, lautet: ,,[.. .], so ist doch die rückwärts fortschreitende Unendlichkeit eben nur ein voreiliges Vorstellungsgebilde. Da sie nämlich in der Wirklichkeit in umgekehrter Richtung durchlaufen sein müßte, so würde sie bei  jedem ihrer Zustände eine unendliche Zahlenreihe hinter sich haben. Hiermit wäre aber der unzulässige Widerspruch einer abgezählten unendlichen Zahlenreihe begangen, [.. -l" Dühring, Eugen: Cur­sus der Philosophie. Leipzig 1875. S. 19.

 

11 Der Wille zur Macht, hrsg. v. Gast, Peter, Stuttgart 1964, S.695 (§ 1066). Derselbe Fehler in: Würzbach, Friedrich: Das Vermächtnis Nietzsches. Versuch einer neuen Auslegung allen Ge­schehens und einer Umwertung aller Werte. Aus dem Nachlass und nach den Intentionen Nietzsches geordnet. Salzburg/Leipzig 1940. S. 261. Und auch in: Schlechta, Karl (Hrsg.): Fried­rich Nietzsche, Werke in drei Bänden. München 1956. Bd. 3, S. 703. Becker, o. c., S. 53, ist der erste, der den Text hier berichtigt. Merkwürdigerweise zitiert auch Abel, o. c., S. 389, hier falsch, obwohl er auf den korrekten Text aus den KGW verweist und Becker nennt.

 

12 In der Folge der Erörterung wird man scharf unterscheiden müssen zwischen:

- progressus ex infinito (ad nunc): die Reihe ohne Anfang bis jetzt;

- regressus in infinitum (ab nunc): die Reihe, die jetzt anfángt und unendlich weit in die Vergangen­   heit zurückgeht;

- progressus in infinitum ad nunc: die Reihe ohne Ende, die in diesem heutigen Augenblick endet (ein Widerspruch).

Daneben ist noch möglich:

- progressus in infinitum ab nunc: die Reihe, die jetzt anfángt und sich unendlich in die Zukunft hinein erstreckt.

 

13 Es ist mir nicht klar, warum Becker, o. c., S. 56, diese Möglichkeit in vollem Ernst berücksichti­gen will.

 

14 Kant, Immanuel: Kritik der relnen Vernunft. A 427, B 455.

 

15 o. c., A 432, B 460.

 

16 Schopenhauer, Arthur: Die Welt als Wille und Vorstellung I, Sämtliche Werke. Ed. Grisebaeh, Eduard. Leipzig 1892. I, S. 628-629.

 

17 Schopenhauer, Arthur: Parerga und Paralipomena I. o. c. IV, S. 126. Zu Schopenhauers Widerle­gung ist tatsächlich von späteren Autoren nichts wesentliches hinzugefügt worden. Man verglei­che z. B.: RusselI, Bertrand: Our Knowledge of the External World. London 1914. S. 155-157; Kemp Smith, Norman: A Commentary to Kant's Critiqueof Pure Reason. New York 1962. S. 483 f.; Broad, Charlie Dunbar: Kant's Mathematical Antinomies. In: Proceedings of the Ari­stotelian Society. 1954- 55. S. 1- 22.             

 

18 Das ist auch die Meinung Stambaughs zur Pointe der Argumentation Nietzsches: "Nietzsche stresses the necessity of starting from the moment in the calculation of infinity. One cannot start back somewhere in infinity and calculate up to the present." Stambaugh, Joan: Nietzsche's Thought of Eternal Return. Baltimore und London 1972. S.47.

 

19 Van Veldhuijsen, Peter: Een historisch-kritische lezing van Kants eerste antinomie. In: Stoi­cheia 3 (1988). S. 67 -79 (Zitat auf S. 73). Meine eigene Übersetzung.

 

20 Schopenhauer, Arthur: Parerga und Paralipomena I, o. c., IV, S. 125.

 

21 Schopenhauer, o. c. IV, S. 125. Parallelstellen in: Der Satz von zureichenden Grunde. o. c.,III, S. 51, und in: Die Welt als Wille und Vorstellung. o. c., II. S.7. Einige dieser Stellen verdanke ich Dr. Joachim Aul

 

22 Schopenhauer: Parerga und Paralipomena I. o. c. IV, S. 126: "Im Grunde aber bestätigt sich hiebei doch wieder die Wahrheit der ,Antithese'."

 

23 o. c., S. 124.

 

24 Bemerkenswert ist, daß die Beweisführungen Kants (nicht nur der These, sondern auch der Antithese der ersten Antinomie) nur Beziehung haben auf das Bestehen oder Nicht-Bestehen eines Anfangs der Welt und nicht auf deren Ende. Man würde sagen, daß logischerweise beide Beweisführungen ergänzt werden müßten durch den Beweis, daß die Welt ein beziehungsweise kein Ende in der Zeit habe. Kant hat darüber eine andere Ansicht: "Was aber die künftige [Zeit] betrifft, da sie der Bedingung nicht ist, zu der Gegenwart zu gelangen, so ist es [...] ganz gleichgültig, [...] ob man sie irgendwo aufhören, oder ins Unendliche laufen lassen will." (o. c., A 410, B 437)

 

25 vgl. z. B. KGW V2, 11[202] S. 421, KGW V2, 11[245] S. 432 und KGW VIII 3, 14[188] S.168.

 

26 Dühring. o.c., S. 84-85. Vgl. Magnus. o.c., S. 64: "[….] he (d. h. Dühring) rejected the strong sense of the recurrence theory on the grounds that the continuity of space admits an infinite number of configurations even if the number of atomic units is finite."

 

27 Abel. o. c., S. 390; auch Becker zieht diesen voreiligen Schluß, o. c., S. 57

 

28 Der Bericht geht weiter:anläßlich der Frage Fermis stand ein ungarischer Astronom auf und sagte: "Sie sind unter uns und nennen sich Ungarn", womit er die Frage zur Diskussion stellte, wie wir außerirdische Wesen überhaupt erkennen würden. Für eine Zusammenfassung des heuti­gen Stands dieser Diskussion siehe z. B.: Casti, John L.: Paradigms Lost. New York 1989. Ch. 6.

 

29 Frank Drake war der erste, der im Jahre 1960 im sogenannten OZMA-Projekt nach Radiosigna­len von außerirdischen Wesen suchte, indem er das Radioteleskop von Green Banks auf die Sterne Tau Ceti und Epsilon Eridani richtete. Die von ihm entworfene Formel kommt u. a. im zitierten Buch von Cas ti vor.